Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen

Titel: Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen
Darsteller: Lily Collins, Julia Roberts, Armie Hammer
Regisseur: Tarsem Singh
Orginaltitel: Mirror, Mirror
Erscheinungsdatum: 20.09.2012
FSK: Ohne Altersbeschränkung
Studio: Studiocanal
Produktionsjahr: 2012
Spieldauer: 106 Minuten


Inhalt:
Es war einmal in einem fernen Land ein König und seine Königin, die ein Kind erwarteten. Das Glück der drei schien perfekt, doch kurz nach der Geburt verstarb die schöne Königin und hinterließ ein kleines Mädchen mit Haaren so schwarz wie Ebenholz, Haut so weiß wie Schnee und Lippen so rot wie Blut. Der Vater gab dem Mädchen den Namen „Schneewittchen“.
So wuchs Schneewittchen wohlgehütet beim König auf, doch diesem genügte die Liebe seiner Tochter nicht. Er sehnte sich nach der Liebe einer Frau. Also heiratete er erneut. Nachdem er von einem Ausritt in den Wald nicht mehr zurückgekehrt war, zeigte seine neue Königin ihr wahres Gesicht.
Schneewittchen durfte ihr Zimmer nicht mehr verlassen und die Hoffnung, dass der geliebte Vater wohl jemals zu ihr zurückkehren würde, verschwand von Tag zu Tag, da eine grausame Bestie im Wald ihr Unwesen trieb. Mit den Jahren wurde Schneewittchen schöner und schöner – die Stiefmutter hingegen immer eifersüchtiger auf das schöne Kind in ihrem Schloss.
Die Königin lebte ein Leben ins Saus und Braus voller Partys und Schönheitsbehandlungen, während ihr Volk unter ihr litt und immer mehr verarmte.
Doch eines Tages sollte die Wendung kommen – ein wunderschöner Prinz tauchte auf. Die böse Königin sah in ihm die Rettung vor dem finanziellen Ruin, Schneewittchen hingegen hoffte auf seine Hilfe, um ihr Königreich aus den Fängen der bösen Königin zu befreien. Als Schneewittchen ihrer Stiefmutter mal so richtig die Meinung sagte, wurde sie in den Wald verbannt und zum Tode durch den Diener der Königin verurteilt. Dieser war damit jedoch nicht so ganz einverstanden und ließ Schneewittchen von dannen ziehen. Diese kam jedoch nicht weit, da eine Kollision mit einem störrischen Ast sie außer Gefecht setzte. In einem fremden Bett wachte sie schließlich auf und fand sich umringt von 7 merkwürdigen kleinen Gestalten…

Fazit:
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ – dies ist wahrlich eines der berühmtesten aus den Märchen der Gebrüder Grimm. Sowohl Disney, als auch zahlreiche andere Filmstudios haben sich über die Jahre an Verfilmungen dieses Märchens versucht. Mit „Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ hat Citizen Snow Film Productions nun eine humoristische Version von „Schneewittchen“ auf die große Leinwand gebracht.
Julia Roberts übernahm die Rolle der bösen Königin Clementianna. So wirklich böse kam sie jedoch nicht rüber, eher ein wenig lächerlich und psychisch gestört. Sie verkörpert eine sehr oberflächliche Frau, der schon ein nackter, männlicher Oberkörper reicht, um ihre Gehirnzellen für eine Weile aussetzen zu lassen. Trotzdem hatte man mit ihr einiges zu lachen.
Lily Collins, Tochter des Sängers Phil Collins, spielte das Schneewittchen. Bis auf die gigantischen Augenbrauen hat sie wirklich perfekt in diese Rolle gepasst. Sie hat die Rolle der etwas naiven und tollpatschigen Märchenprinzessin recht gut rübergebracht. Ihr lieber Prinz Alcott, gespielt von Armie Hammer war ebenfalls sehr niedlich und hatte etwas von einem Prinzen, allerdings reicht ein guter Körper nicht unbedingt aus, um ein tapferer Held zu sein. Das Schneewittchen sich ständig selber retten muss, ist doch eher ungewöhnlich.
Die Zwerge waren leider keine Zwerge à la großer Nase, lustiger Bart und Zipfelmütze, sondern eine Horde Kleinwüchsiger, die von der Königin aus ihrer Stadt verjagt worden sind. Die sieben Berge habe ich leider gar nicht gesehen, obwohl die doch irgendwie sehr grundlegend für das Märchen sind.
Im Grunde war der Film ganz gut, es gab viele lustige Szenen und auch die Kostüme waren hinreißend, aber… wo zur Hölle war die Geschichte von Schneewittchen?
Erst einmal heißt sie Schneewittchen und nicht Schneechen! Das hört sich ziemlich blöd an und ich habe im Kino fast die Krise bekommen. Wo war das bereits oben erwähnte Zitat „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“? Mit einem „Spieglein, Spieglein, an der Wand“ in eine andere Welt einzutauchen und mit seinem Spiegelbild zu reden nimmt dem Film gleich den Schneewittchen-Charme. Dass die Königin krankhaft eifersüchtig ist, kam gut rüber, aber diese grundlegende Aussage des Spiegels hat komplett gefehlt.
Im Märchen beißt Schneewittchen in den vergifteten Apfel, fällt tot um und wird von den sieben Zwergen in einen Glassarg gelegt. Der Prinz kommt vorbei, will den Sarg mitnehmen, die Zwerge tragen ihn, lassen ihn fallen und sie spukt das Apfelstück wieder aus. Wo war denn diese legendäre Szene?
Obwohl der Film wirklich schön war, kann ich leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben, da mir die Grundaussage, die das Märchen einfach ausmacht, komplett gefehlt hat.

Hier gibt es den Trailer zum Film:

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1 Kommentar

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    • Elke Lehmann auf 12. April 2012 bei 20:50

    Mich macht es ein wenig traurig, was man aus den schönen deutschen Märchen heute macht. Aber nicht nur ich bin traurig, die Brüder Grimm wären es auch.
    Die alten Märchen von „früher“, da meine ich, als ich noch Kind war , konnte man von ca. 3 Jahren bis ins hohe Alter ansehen, ohne das man sich fürchten musste.
    Aber die moderne Art der neu verfilmten Märchen weichen sehr von den alten Märchen ab. Die jetzige Generation findet es sicher gut, und die alten Märchen langweilig.
    Mich macht es aber ein bisschen traurig.
    H. G. Ma

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