Band 1: „Colours of Love – Entfesselt“ von Kathryn Taylor

Titel: Colours of Love – Entfesselt
Autor: Kathryn Taylor
Erscheinungsdatum: 2013
ISBN: 978-3404168644
Seitenanzahl: 320
Verlag: Bastei Lübbe


Inhalt:
Grace Lawson ist 22 Jahre alt und kann ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. Während ihres Wirtschaftsstudiums in Chicago muss sie ein Praktikum absolvieren und hat das große Glück, dieses bei dem weltweit hoch angesehenen Investmentunternehmen „Huntington Ventures“ in London machen zu dürfen. Doch die rothaarige Schönheit, die sich dessen nicht wirklich bewusst ist, tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Direkt bei ihrer Ankunft am Flughafen trifft sie auf den jungen und attraktiven Firmenboss Jonathan Huntington und fälschlicherweise denkt sie, er möchte sie abholen, obwohl er auf einen japanischen Kollegen wartet. Doch er erbarmt sich und rettet sie so gut es geht aus dieser äußerst peinlichen Situation. Grace ist sofort hin und weg von Jonathan, der von einer alten, englischen Adelsfamilie abstammt, sich aber sein eigenes Firmenimperium aufgebaut hat und sich sehr von seinem Vater, dem Earl von Lockwood, distanziert. Grace‘ Praktikum beginnt also recht turbulent und voller Patzer – und innerlich tobt ein Wirbelsturm der Gefühle.

Fazit:
„Entfesselt“ ist der erste Band der „Colours of Love“-Reihe von Kathryn Taylor.
Man nehme also eine rothaarige, naive, furchtbar nervige Protagonistin, die das Wort „nein“ nicht versteht und in jeder freien Minute darüber nachdenkt, ihren Chef zu vergewaltigen (und das, obwohl sie noch Jungfrau ist!) und einen stinkreichen Kerl samt eigenem Firmenimperium, dem die Frauenwelt zu Füßen liegt – der aber nichts anderes zu tun hat, als seine Praktikantin um den Verstand zu bringen (beinahe hätte ich das böse Wort mit „v“ gesagt!). Viel Verstand kann Grace aber von Beginn an nicht aufweisen, denn sie stellt die blödesten Fragen in den unpassendsten Momenten und stellt sich oftmals nicht nur unheimlich dämlich an, sondern ist auch noch furchtbar unverschämt. Ihr Selbstvertrauen liegt nicht gerade weit oben in der Richterskala, aber sie versteht einfach nicht, warum zur Hölle der reiche, gutaussehende, eiskalte Felsklotz von Firmenchef sie nicht flachlegen will! Schließlich ist sie doch so rothaarig, gut gekleidet und… ja… was eigentlich?
Jonathan Huntington, dessen Namen ich nicht mal richtig aussprechen kann (geschweige denn ihn mir merken) ist schwarzhaarig, streicht seine Haare ständig aus der Stirn und hat so unglaublich blaue Augen, dass ein Blick von ihm reicht, um die Beine einer jeden Frau im Umkreis von 5 km schlackern zu lassen. Seine Vorliebe für schwarze Klamotten wird auch dezent oft betont und seine Frauengeschichten sind kein Geheimnis mehr. Doch niiiiiiemals würde er eine Angestellte in sein Schlafzimmer lassen, welches praktischerweise direkt an sein Büro angrenzt. Doch dann kommt dieses naive, rothaarige Entchen angewatschelt und schon will er nur noch eins – sie besitzen. Gar nicht dominant, der gute Mann. Deswegen raunzt er sie auch ständig mit Befehlen an – aber die Gute findet ihn ja so charmant und würde absolut ALLES für ihn tun und lässt sich sogar auf seiner Küchenplatte entjungfern. Sehr romantisch! Natürlich wird sie direkt darauf zur Sexqueen und kann gar nicht mehr genug von ihrem charmanten, gar nicht dominanten Mann bekommen. Doch sie verspürt Liebe – er hingegen nur Lust. Denn er will keine Beziehungen – was Madame jedoch nicht begreifen will, worauf er es auf gefühlt jeder zweiten Seite noch einmal wiederholen muss.
Der Schreibstil ist ganz nett und lässt sich recht flüssig lesen. Die Geschichte selbst kann einen jedoch nicht umhauen. Der Klappentext verspricht einen „schier unmöglichen Liebesbeweis“, den Jonathan von Grace fordert. Doch von Liebe seinerseits kann man garantiert nicht sprechen. Der Kerl ist kälter als ein Eisberg und scheint zu keinerlei Gefühlen fähig zu sein. Grace ist einfach nur anstrengend und nervig.
Ich sage immer: „Kennt man eins, kennt man sie alle“. Egal ob „Shades of Grey“, „Crossfire“ oder auch „Dir verfallen“ – das Grundgerüst ist doch immer wieder das gleiche. Doch diese Bücher haben mir allesamt gefallen. „Colours of Love – Entfesselt“ ließ mich höchstens den Wunsch nach dem Ende verspüren und weist nur zwei unglaublich dämliche Protagonisten auf, die einfach unglaubwürdig sind. Die Fortsetzung „Entblößt“ werde ich mir nicht mehr antun.

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9 Kommentare

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  1. Ich hatte ja mal überlegt das Buch zu lesen, aber nach deiner Rezi lasse ich lieber die Finger davon. Ein Buch weniger auf meiner To-Read lese, ist auch super 🙂

    1. Gibt ja zum Glück noch genug gute Auswahl 😉

        • Lilian auf 2. Juni 2013 bei 15:44

        Ich find’s sehr schade, dass du über das Buch so herziehst und damit andere davon abhältst, es zu lesen. Mir hat die Geschichte nämlich sehr gut gefallen, und den allermeisten anderen auch (siehe Amazon-Rezensionen), vor allem Teil 2 (den du ja gar nicht kennst). Der war sogar auf Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Nur mal so zur Info, um das gegenzugewichten. Eine schlechte Rezi macht noch kein schlechtes Buch.

        1. Liebe Lilian,
          Erstmal lieben dank für deinen Kommentar. Kein Mensch zwingt dich, irgendwas auf meine unbedeutende Meinung zu geben und ich halte gewiss niemanden davon ab, dieses Buch zu lesen. Allerdings ist es auch mein gutes Recht, meine begründete Meinung zu diesem Buch auf meinem Blog kund zu tun. Wenn es vielen Leuten gefallen hat, ist das schön für sie. Dass ich das Buch für verschwendetes Geld halte, ist meine Sache. Nicht jeder kann immer alles gut finden und das jst auch gut so – wäre ja sonst langweilig, oder? 😉

            • Traumfeder auf 2. Juni 2013 bei 18:17

            Ich finde diese Rezi genial. =)
            Ich stimme CasusAngelus zu, nur weil ein Buch viele tolle Rezensionen bekommt, heißt es nicht automatisch, dass jeder Leser es lieben muss. Als Blogger gibt man ja seine eigene Meinung wieder und ob darauf gehört wird oder nicht, liegt nicht in unseren Händen.
            Ob es auf der Spiegel-Bestseller Liste oder ne anderen List steht, interessiert mich herzlich wenig. Ich ahab da noch nie drauf geachtet.

        2. Geschmäcker sind halt verschieden, wie little_dhampir schon meinte 😉
          Außerdem würde ich diese Rezension nicht als herziehen bezeichnen, sondern einfach als Meinungsäußerung. Und ob ich darauf höre oder nicht, ist jawohl meine freie Entscheidung. Ich kann nicht alles lesen, was mich interessiert, da ist es doch schön, wenn ich ein paar Leute habe, auf deren Meinung ich vertraue, um auszuwählen. Ob ein Buch dabei auf der Spiegel-Bestseller-Liste ist, interessiert mich dabei herzlich wenig 😉

            • Lilian auf 2. Juni 2013 bei 18:20

            Ich find’s halt schade, dass eine hämisch geschriebene und in meinen Augen
            völlig unbegründete Rezi andere Leute davon abhält, ein Buch zu lesen, das mich – und nachweislich auch zahlreiche andere – sehr gut unterhalten hat.
            Aber klar, da steht Aussage gegen Aussage, und wenn ihr da beide den gleichen Geschmack habt (was ich ja nicht wissen konnte), dann passt das ja.
            Nichts für ungut, ich wollte wirklich niemandem zu nahe treten und halte mich da jetzt raus. Gibt wirklich genug Bücher, dann eben für euch ein anderes 🙂

          1. Also ich wüsste echt nicht wo das hämisch und unbegründet sein sollte. Litlle_Dhampir zählt ihre Gründe, warum ihr das Buch nicht gefallen hat, alle auf. Mit einer einfachen Aussage wie „Ich fand das Buch scheiße“ würde ich mich garantiert nicht beeinflussen lassen. Bei guten Begründungen dagegen schon, da ich daran ja abwägen kann, ob mich diese Sachen auch stören würden oder nicht!

            • Lilian auf 3. Juni 2013 bei 07:28

            Dann glaub ihr halt und lies es nicht. Ich habe dieser Meinung hier geglaubt: http://herzgedanke.wordpress.com/2013/05/24/kathryn-taylor-colors-of-love/ und war genauso begeistert wie die Rezensentin. Aber darüber lässt sich ja nicht streiten, also belassen wir es dabei. Lies es einfach nicht. 😉

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