Sonntag morgen um 10:04 Uhr in Frankfurt…

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Noch nie zuvor wurde ein solch hohes Gebäude in Europa gesprengt. 116m war der AfE-Turm hoch, der 1972 eröffnet hat. Seitdem wurde der Uni-Turm von zahlreichen Studenten und Angestellten der Johann Wolfgang Goethe-Universität genutzt. Viele Verbinden sowohl gute, als auch schlechte Erinnerungen mit diesem Gebäude. Mein Krümelmonster beispielsweise hat den eher morbiden Aufzügen nicht so wirklich vertraut und ist zu Fuß die unzähligen Stockwerke hinauf gerannt, um im Auftrag seiner alten Firma einen PC dort zu reparieren. Währenddessen wurde sein Firmenwagen abgeschleppt, weil er aus Versehen im Parkverbot stand.
Ich selbst hatte während meiner Ausbildung ebenfalls das Vergnügen und bin dementsprechend auch froh, dass es nun endlich „vorbei“ ist. Damals mussten wir unsere neuen Auszubildenden herum führen und somit war auch der AfE-Turm eine unserer Stationen. Nach etwa 20 Minuten konnten wir uns endlich in den Aufzug quetschen und ruckelten hoch in den 16. Stock. Endlich wieder im Erdgeschoss angekommen, haben wir festgestellt, dass wir zwei Auszubildende vergessen haben. 30 Minuten haben sie ins Erdgeschoss gebraucht… Einmal und nie wieder!
Letztes Jahr wurde der AfE-Turm dann komplett geräumt. Nun wurde er entkernt und er sollte abgerissen werden. Da die Anwohner und das angrenzende Marriott-Hotel allerdings alles andere als begeistert waren, dass der Turm Stück für Stück abgetragen werden sollte, hat sich der neue Eigentümer für eine Sprengung entschieden, deren Kosten sich auf einen 7-stelligen Millionenbetrag beläuft. Diese war für heute, den 02.02.2014 um 10 Uhr angesetzt.

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Wir mussten schon recht früh aufstehen, da scheinbar so gut wie keine wichtige Bahn in Frankfurt fuhr. Außerdem wurden laut Medien etwa 40.000 Menschen erwartet und wir wollten schließlich auch einen guten Platz haben. Bis zur Bockenheimer Warte haben wir es gerade so noch geschafft und sind dann an den Polizisten und der „Sperrzone“ vorbei zur Messe gelaufen. 1 1/2 Stunden haben wir dann in der klirrenden Kälte ausgeharrt, um uns herum versammelten sich mit der Zeit immer mehr Menschen. Letztendlich sollten es etwa 30.000 sein.

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10:04 Uhr war es dann endlich soweit und das Warten hatte sich gelohnt.
Die Sirene ging los.
10 – 9- 8 – 7 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2 – 1 – …
Totenstille in Frankfurt. Alle hielten die Luft an.

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BOOOUUUM!
Erst kam die Fassade zu Fall, dann folgte der Kern. Wenn man den Experten Glauben Schenken kann, handelte es sich um „eine Bilderbuchsprengung aus dem Lehrbuch“.
Dieser Anblick war einfach… schlichtweg atemberaubend. Allein schon der Sound der Explosionen war ungewohnt und dieser Anblick einfach gigantisch!
Aber seht es euch einfach selbst an – ich habe für euch die Sprengung in einem kleinen Video festgehalten.

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