Nach unserem sehr ereignisreichen Samstag (Random-Info: 23.459 Schritte / 16,9km) war nun auch schon der letzte Tag in London angebrochen. Nachdem wir uns alle aus dem Bett gequält haben und zum Frühstück geschlurft sind, ließen wir unsere Koffer im Hotel, um noch ein bisschen die Stadt unsicher zu machen. Noch etwas müde und immer noch leicht berauscht vom Armitage’schen Vorabend liefen wir zur Tube-Station „London Bridge“ um mit der Northern Line in Richtung King’s Cross zu starten. Vorher musste ich aber noch ein paar Fotos von diesem echt coolem Hochhaus machen, welches sich ebenfalls in unserem Stadtteil befand und abends so schön beleuchtet war.
In King’s Cross angekommen, drehten wir erst mal noch eine Ehrenrunde um den Bahnhof herum, ehe in den vernebelten, müden Köpfen ankam, dass ich noch den Harry Potter-Store an Gleis 9 3/4 plündern möchte. Gleis 9 3/4 ist immer wieder so ein Phänomen, über das ich mich fürchterlich ärgere. An der Wand ist ein Schild angebracht und ein halber Gepäckwagen schaut hinaus. Leider sieht man davon nicht viel, weil das natürlich alles kommerzialisiert wurde und davor immer eine riesige Schlange steht, die darauf wartet, einen Schal umgeworfen zu bekommen und von einem professionellen Fotografen abgelichtet zu werden. Im Harry Potter-Store gibt es die Fotos dann zu überteuerten Preisen zu kaufen. Überhaupt ist dieser Store überteuert, das haben wir bereits im Dezember
bemerkt, als wir in den Harry Potter-Studios waren und feststellen mussten, dass es selbst dort günstiger ist als in dem Store in King’s Cross. Aber wie wir Potter-Fans nun einmal sind… ich musste trotzdem etwas kaufen. Tapfer kam ich an den Zauberstäben vorbei (mal sehen, wie lange ich noch widerstehen kann…) und nahm dann einen goldenen, runden Magneten von Gleis 9 3/4, 2 Postkarten und mein Zugticket nach Hogwarts mit (natürlich ohne Rückfahrschein!). Nachdem ich die anderen beiden wieder eingesammelt habe, ging es direkt weiter zur British Library. Da wir allesamt Bibliotheksfeen sind, konnten wir darum natürlich keinen Bogen machen und mussten sie einfach besuchen! Wenn man unser
schreckliches wunderschönes Gebäude gewohnt ist, fühlt man sich als Bibliotheksfee in der British Library, als wäre man eine kleine Prinzessin, die gerade Disneyland besucht. Unser erster Weg führte uns in den Store, der sich direkt neben dem Eingang befand und ich hatte das Gefühl, dort festzuwachsen. Während die anderen beiden durch die Bibliothek tigerten, überlegte ich krampfhaft, was ich mir denn an hübschen Souvenirs mitbringen könnte. Eines davon ist „London in a bag“, ein kleiner Beutel, in dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von London als kleine Holzbausteine enthalten sind. Das ist so unfassbar kitschig und niedlich, ich musste es einfach mitnehmen!
Nachdem ich dann gerade aufgeben und mich zur Kasse begeben wollte, habe ich
in einem kleinen Regal versteckt noch eine wunderschöne Ausgabe von „Alice in Wonderland“ entdeckt. Da ich Comics – vor allem japanische – unheimlich gerne mag, ist mir dieses farbenfrohe Exemplar sofort aufgefallen und ich musste es einfach haben.
Innen drin ist sie teilweise mit Goldbuchstaben verziert und die Illustrationen sind allesamt farbig und sehr liebevoll gestaltet. Teilweise wirken sie auf Grund des außergewöhnlichen Zeichenstils etwas abstrus, aber das passt doch eigentlich wunderbar zu „Alice im Wunderland“, oder? Die Ausgabe habe ich mittlerweile auch bei amazon.de gefunden, aber es ist irgendwie trotzdem schöner, zu wissen, dass ich es in der British Library gekauft habe. Nachdem wir anschließend noch über das Klimasystem der Bibliothek spekuliert haben, machten wir uns auf den Weg nach Camden Town, dem Hippie-Viertel von London, das immer wieder einen Besuch wert ist. Unterwegs bestaunten wir noch einmal St. Pancras, welches direkt zwischen der British Library und King’s Cross liegt. Ich habe immer noch keine Ahnung, was genau das eigentlich ist, aber ein Teil davon scheint ein Hotel zu sein und das Gebäude ist einfach wunderschön.
Als wir schließlich in Camden Town ankamen, begrüßten uns auch schon die Massen, die über die Camden Markets schlenderten und die Straßen verstopften. Also liefen wir nur einmal die Straße hoch und wieder runter und wollten nach einem kurzen Zwischenstopp in einem Pub namens „Camden Eye“ direkt in die Tube einsteigen, doch Fehlanzeige… Wegen Überfüllung durften die Leute nur noch aussteigen, rein kam in die Station niemand mehr. Also mussten wir trotz schmerzender Füße zur nächsten Station „Mornington Crescent“ (klingen diese Namen in euren Ohren auch immer so cool?!) laufen und stiegen dort in die Tube ein, um zu unserem Hostel zurückzukehren und die Koffer zu holen. Da wir nur über Umwege dort hin
kamen, liefen wir noch einmal am Old Vic vorbei und ließen den Abend noch einmal Revue passieren. Nachdem wir die Koffer abgeholt haben, machten wir uns auf den Weg nach Heathrow. Irgendwie finde ich diese Strecke immer furchtbar deprimierend, da mir dann immer bewusst wird, dass der Ausflug nach London schon wieder fast vorbei ist… Aber trotzdem gab es noch etwas, worauf ich mich tierisch gefreut habe. Als wir im Dezember in London waren, haben wir am Flughafen einen Pub entdeckt, der das allerbeste Mac&Cheese aller Zeiten macht! Und da ich meinem Krümelmonster versprochen habe, eine Portion für ihn mitzuessen, mussten wir dort natürlich einkehren und zu Abend essen. Und es war wieder soooooo unendlich lecker! Ich freue mich schon auf das nächste Mal! Leider habe ich wieder vergessen, aufzuschreiben, wie dieser Pub heißt… Schließlich ging es noch einmal zu Hamleys und dann hieß es warten… Wir durften erst 30 Minuten später ins Flugzeug steigen und dann
standen wir ewig rum, da die Deutsche Flugsicherung uns nicht starten lassen wollte, da über Europa gerade ein Unwetter tobte und vor allem Deutschland und Belgien betroffen waren. Nach weiteren 50 Minuten ging es dann endlich los und als Letzte kamen wir schließlich in Frankfurt an. An diesem letzten Tag waren es 21.550 Schritte / 15,8km. Insgesamt haben wir somit etwa 42km zu Fuß zurück gelegt. Es war ein unheimlich schönes und ereignisreiches Wochenende, das viel zu schnell um war. Während der Rolltreppenfahrten fielen mir immer wieder die tollen, pinken Werbeposter auf, die Martin Freeman zeigten und sein Stück „Richard III.“ beworben, das ebenfalls gerade in London läuft. Umso näher wir der Heimat kamen, desto trauriger wurde ich, dass ich diese Chance nicht habe nutzen können, denn ich mag ihn als Schauspieler unheimlich gerne und wann hat man schon die Chance, solch einen großartigen Mann live und in Farbe zu sehen? So kam es, dass sich meine liebe Freundin erbarmte und wir bereits am Tag nach unserer Rückkehr den nächsten Flug buchten. Nun sehe ich voller Spannung und Aufregung dem 06. September entgegen, wenn wir für ganz genau 24 Stunden nach London reisen und hoffentlich einen guten Blick auf Martin Freeman genießen dürfen ♥
But there’s no place like London… #4
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3 Kommentare
Schöner Abschluss! Danke für’s Berichten! Zur British Library muss ich, glaub‘ ich, auch … berufliche Prägung … 😉
Wunderschöne Eindrücke von Deinem Kurzurlaub in London!
Tolle Stadt, schöne Theater, jede Menge Sehenswürdigkeiten….u.s.w.
Das ist schon ein Erlebnis und einen Besuch wert.
An Deinem Schreibstiel merkt man, wie verliebt Du in diese Stadt bist.
Das wird sicherlich nicht der letzte London Besuch gewesen sein..
Toller Bericht, DANKE!!!!!
Das Pub im Flughafen? Das heißt Harlequin Alehouse.
Und ich dachte immer St Pancras wäre eine Mischung aus Hauptbahnhof, Hotel und Veranstaltungsort?!
Hach London….war das schön!