Titel: The Rising of the Shield Hero 1 – Eine herrschaftliche Einladung
Autor: Yusagi Aneko
Zeichnungen: Seira Minami
Übersetzer: Bern Sambale
Erscheinungsdatum: 2021
ISBN: 978-3842070769
Seitenanzahl: 328
Preis: 10,99€
Verlag: Tokyopop
Inhalt:
Naofumi Iwatani ist ein waschechter Nerd. Das Leben des Studenten besteht hauptsächlich aus der Otaku-Kultur, Videospielen und Animes. Als er in der Bibliothek auf das Buch „Traktat der Waffen der vier Heiligen“ stößt und darin stöbert, wird er plötzlich in eine Fantasyartige Rollenspielwelt gezogen, wo er sich gemeinsam mit drei anderen jungen Männern, die ebenfalls beschworen wurden, wiederfindet. Von nun an ist er einer der vier Helden, die das Land vor den Wellen des Untergangs beschützen müssen. Doch Naofumi wird hereingelegt und ist ganz auf sich allein gestellt.
Fazit:
Lange habe ich sehnlichst auf die Veröffentlichung der Light Novel-Vorlage von „The Rising of the Shield Hero“ gewartet, nun hat es der Isekai-Knaller von Yusagi Aneko endlich auch nach Deutschland geschafft.
Die erste Staffel des Animes sowie mehr als 17 Bände des Mangas sind bereits auf dem Markt erhältlich, doch die Originalvorlage ist für jeden Shield Hero-Fan natürlich ein absolutes Must have.
Die Reihe beginnt mit einem typischen Isekai-Setting: Ein unbedeutender Nerd wird auf mysteriöse Art und Weise in eine fremde Welt gesogen und findet sich plötzlich in der Position des Helden wieder. Doch Naofumi bricht mit dem üblichen Isekai-Klischee, denn er ist nicht von Anfang an der overpowerte Superheld, der einen Harem um sich schert und dem alles wie von selbst in die Hände fällt. Nein, ganz im Gegenteil. Naofumi ist aufgrund der Geschehnisse in der neuen Welt ein ziemlich grimmiger, frustrierter Charakter, der so manch negative Charakterzüge aufweist. Doch hinter der harten, düsteren Schale versteckt sich ein sehr einfühlsamer und trauriger Kern, der dafür sorgt, dass man Naofumi von der ersten Seite an ins Herz schließt. Seine Denkweisen und Handlungen sind glaubwürdig und nachvollziehbar, seine harsche und zugleich berechnende Art auf eine gewisse Art und Weise anziehend. Ja, ich gebe zu: Ich habe von Anfang an einen Narren an unserem Helden des Schilds gefressen.
Die Originalvorlage der Geschichte eröffnet dem/der Leser:in eine detaillierte und spannende Einsicht in das Innenleben von Naofumi und bietet noch einmal weitere Sichtweisen auf die Geschichte. Auch auf Raphtalias Charakter wird stärker eingegangen, weswegen ich jedem Shield Hero-Fan diesen Band dringend ans Herz legen möchte.
Am Ende des ersten Bandes befinden sich zwei Zusatzkapitel. Eines davon beschäftigt sich mit Motoyasu, dem Speer-Helden, und zeigt umso mehr, wie naiv und dumm der Typ eigentlich ist. Das zweite handelt von Raphtalias verstörender Vergangenheit und es war unheimlich spannend, sich noch mehr mit ihrem Charakter auseinanderzusetzen.
Ergänz wird der Band durch einige Illustrationen von Seira Minami, die mir sehr gut gefallen haben. Meiner Ansicht nach hätten es gerne noch ein paar mehr sein können 😉
Insgesamt kann ich den ersten Band der Shield Hero-Reihe bedenkenlos weiterempfehlen. Die Geschichte hat eine gewisse Tiefe und Naofumi ist durchaus ein Charakter, der aus der riesigen Bandbreite an overpowerten Isekai-Helden heraussticht.